Husky Simba sagt:
Jetzt melde ich mich mal zu Wort, Simba aus der schönen Schweiz. Ich bin normalerweise gemütlich und ausgeglichen. So einfach wirft mich nichts aus der Bahn. Aber Silvester und Feuerwerke, ich sage es dir, das ist das Schlimmste für mich.
Ich, der mutig Unerschrockene, würde mich am liebsten wegbeamen. Wir Hunde verstehen nicht richtig, was da vor sich geht: grelle Raketen, laute Böller, zischende Objekte, die den Himmel bunt einfärben. Das Pfeifen beim Aufstieg von manchen Raketen ist ohrenzerschmetternd und macht uns Angst. In einer einzigen Sekunde gibt es 3000 bis 4000 kleine Explosionen. Ihr hört das nicht. Für uns ist das wie ein Maschinengewehr, das sich nicht mehr beruhigen kann. Noch dazu die Schallwellen durch den plötzlichen Druckanstieg beim Knall. Mrs Buddy und mich versetzt außerdem der stechende Brandgeruch der Knallkörper in Furcht und Schrecken. Kein Wunder bei unserem feinen Geruchssinn. Die Lichteffekte der Luftheuler, die ihr so schön findet, sind auch nichts für uns. Alles zusammengenommen ist so ein Feuerwerk der Extraklasse zu viel für unsere sensiblen Sinne. Es bleibt ja auch nicht bei der einen Stunde in der Silvesternacht. Tage zuvor und danach weiß man nie, ob es nicht wieder irgendwo knallt und pfeift. Chillig ist das nicht. Rückzug in den Keller, Rollläden runter, Fenster zu – das macht es einigermaßen erträglich. Frauchen Sofia bringt mir immer einen großen Knochen. Selbst den rühre ich vor lauter Stress nicht an. Ich wäre am liebsten auf einer einsamen Berghütte an einem lodernden Kamin, weit weg von dem Trubel. Das steht ganz oben auf meinem Wunschzettel für den nächsten Jahreswechsel. Vielleicht klappt’s ja.

Nina Sauer ergänzt:

In einer Studie der Universität Helsinki mit fast 14.000 Hunden wurde nachgewiesen, dass jeder dritte Hund Angst vor lauten Geräuschen zeigt, insbesondere vor Gewitter und Feuerwerk.
Hunde sind extrem lärmempfindlich und hören weitaus mehr als Menschen. Das ist Fluch und Segen zugleich. Anschreien verursacht Stress, Unwohlsein und Angst. Ein Fernseher auf 400 Stäbchen hochgedreht und laute Musik treiben unsere Vierbeiner in den Wahnsinn. Der Küchenmixer beißt ihnen fast das Trommelfell durch. Die Fellschnauzen müssen sich an den schrillen oder donnernden Radau langsam gewöhnen. Das tun sie auch, so gut es geht, oder sie flüchten an Orte, die lärmabweisend und schalldämmend wirken und die Misere verbessern.

Episode 65 aus dem Video-Kompaktkurs in Hundepsychologie: „Mensch, frag mich doch einfach“ von Tierpsychologin Nina Sauer

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